M´era Luna 2017 – Wacken war gestern!
Schon die letzten zwei Tage vor dem Festival wurde es angekündigt: dieses M´era Luna wird nicht das sonnenverwöhnte Festival, was wir sonst immer erleben. Der Himmel hatte sich anscheinend gegen Deutschland verschworen. Ein riesiges Regengebiet kreiste förmlich über dem Land und mittendrin: Hildesheim und wir!
Mit gemischten Gefühlen ging die Tour also los, leider nicht mit genügend Regenkleidung im Gepäck wie sich später herausstellen sollte. Irgendwie stirbt die Hoffnung ja zuletzt! Trotzdem war das Fahrzeug wieder ausserordentlich voll gepackt und die Verkehrsprognose auch nicht schlecht. Leider sollte sich das während der Fahrt entscheidend ändern….
Kurz vor Hildesheim erreichte uns die Hiobsbotschaft: Parkplätze wegen des Wetters gesperrt bzw. unzugänglich. Stau auf dem Weg zum Festivalgelände! Auch M´era Luna FM half an dieser Stelle nur wenig weiter und Google Maps versagt bei der Verkehrsprognose. So konnten wir dann nur noch abwarten: 2 Stunden auf dem Standstreifen ungefähr einen Kilometer vor der Abfahrt Hildesheim-Drispenstedt.
Als sich dann langsam der Verkehr auflöste und Ersatzparkplätze in der City zur Verfügung standen, wuchs langsam unsere Stimmung auch wieder. Jedoch mussten wir ja erst unsere Pressebändchen auf dem Flughafengelände holen, ohne die es für uns nicht weitergeht. Zum Glück war dort auch direkt ein Parkplatz für uns frei und mit müde gesessenen Hintern konnten wir uns bei nur noch leichtem Regen in Richtung Zeltplatz auf den Weg machen.
Zelten im Regen – welch ein Spaß
Leider hatte die Wetterprognose an diesem Tag ausgesprochen Recht behalten. So packten wir dann mitten im Regen unser Zelt aus und bauten auf. Zum Glück waren schon Freunde und auch neue Bekannte am Start und unterstützen uns. So etwas erlebt man immer wieder gern: man kennt sich kaum oder erst kurz und hilft sich schon gegenseitig. Toll!
Da auch das Mittelalterdorf und der Shoppingbereich an diesem Abend schon offen standen, ging unser erster Weg direkt dorthin. Endlich etwas Essen und Trinken und alte Bekannte begrüßen. Da darunter auch Sebastian von der Festivalcrew war, hatten wir schnell einen Überblick über die wichtigsten Insider-Facts bekommen.
Lesungen im Disco-Hangar
Christian von Aster präsentierte für uns schon eine vom Wave-Gotik-Treffen bekannte Story im Hangar, die wir ansonsten wegen der schlechten Akustik in den hinteren Reihen und dem hohen Geräuschpegel wohl auch nicht verstanden hätten. Die Sitzreihen waren neu, jedoch sollen die früheren Bierbänke an deren Stelle auch für einen größeren Spaßfaktor gesorgt haben.
Samstag – das Wetter hält uns in Schach
Ambassador 21
Auch für den ersten richtigen Konzerttag waren Regenwolken angesagt und dabei sollte es dann auch bleiben. Zum Glück nicht mehr so intensiv und dauerhaft wie am Vortag. So konnte man sich dann auch gleich ab Mittag den schönen Dingen des Festivals zuwenden: Musik! Und die war in diesem Jahr wirklich super! Der Start vollzog sich gleich mit “Ambassador 21” aus Weissrussland, die im Hangar einen furiosen Start hinlegten. Electro-Industrial vom Feinsten als Opener. Hier geht es zu den Bildern.
Unzucht
Kaum die erste Band verdaut, ging es auch schon gleich zum zweiten Act, dieses Mal auf der großen Bühne draußen: Unzucht. Die Hannoveraner sind für ihre tollen Live-Shows, nicht zuletzt als wiederholter Support für Eisbrecher bekannt. Dieses Jahr veröffentlichen sie zudem ihre Live-CD/DVD. Es tolles Konzert!
She past away
Schon ging es wieder in den Hangar zurück. Zum Glück hielt das Wetter noch ganz gut und der Weg ist nicht so weit. “She past away” aus der Türkei wollten uns mit Post-Punk-Sound und einer Optik unterhalten, bei der man sich an vergangene Zeiten zurückerinnert fühlt. So schaffen es die beiden Künstler dann auch, uns in diese Zeit zurückzuführen, obwohl man bei den türkischen Texten nicht ein Wort versteht. Unbedingt mal anschauen, wenn sie in eurer Nähe sind! Hier haben wir auch schon ein paar Bilder für euch.
Mesh
Mesh kommen ebenfalls aus einer anderen Zeit, in diesem Fall sind es aber die 90er. Sänger Mark Hockings präsentierte mit seiner typischen Wollmütze die zauberhaften Synthipop-Stücke der Band wie kein anderer. Mit dem aktuellen Album “Looking Skyward” ist den Briten wieder einmal ein Meisterstück geglückt.
Project Pitchfork
Die Hamburger Formation “Project Pitchfork” wartete schon auf uns, als wir voller Eile den Hangar in Richtung Main Stage verließen. Die drei Bandmitglieder Peter, Dirk, und Jürgen treten seit einiger Zeit live mit drei Schlagzeugern auf. Alle Drei spielen synchron die Stücke der ansonsten ja sehr elektronischen Musik, was natürlich für einen ordentlichen “Wums” sorgt.
Project Pitchfork präsentierten uns schöne und bekannte Stücke auf ihren mehr als 25 Jahren Bandgeschichte und ließen den Nachmittag trotz der vielen Wolken am Himmel noch ein wenige mehr aufheitern!
Zur “Project Pitchfork”-Gallerie
Solar Fake
Solar Fake lieferten wie immer geile Show, dieses mal hoffentlich ohne blaues Auge für Keyboarder Andre. Als weiterer Künstler begleitete “Letzte Instanz”-Musiker Benni Celini einige Stücke der Berliner Electro-Band.
KMFDM
Die Industrial-Rock-Band KMFDM (“Keine Mehrheit Für Die Mitleid”) konnte an diesem Tag auf die Unterstützung von Chris Harms und “Pi” (beide “Lord of the Lost”) zählen. Die Musiker sind auch bald zusammen auf großer Tournee.
ASP
Zurecht auf der großen Bühne und am fortgeschrittenen Abend kam mein (Michael) persönliches Highlight des Tages “ASP” zum Auftritt vor tausenden erwartungsvollen Zuschauern. Wieder mit gewohntem Haarschnitt musste der nach dem Ausflug in eine etwas gesittetere (aber auch langweilige) Haarpracht gewohnt stimmungsvolle Musiker leider einen derben Stromausfall hinnehmen. Minutenlang passierte erst einmal gar nichts, verzweifelte und ratlose Musiker und Techniker überall auf der Bühne. Dann endlich konnte es weitergehen. Die ASP-Show verlief wie schon erwartet toll und wird noch lange in Erinnerung bleiben.
Covenant
“Leider” konnte wir diese jedoch nicht ganz zu Ende schauen, da “Covenant” im Hangar bereits beginnen sollten. Uns konnte die Show leider überhaupt nicht überzeugen, teilweise fragten wir uns, ob hier überhaupt die richtigen Musiker auf der Bühne standen… Schräges Ende eines tollen und konzertreichen Tages, dass wir abschließend bei der guten Dose “5,0”-Bier am Zelt verbrachten.
Wie ging es weiter? Das erfahrt ihr im nächsten Teil, quasi dem “M´era Luna 2017 – Wacken war vorgestern!”.