Konzertrückblick: Morgue Poetry & New Days Delay im Schokoladen Berlin 26.04.2019

Am 26.4.2019 spielten die Neo Folk Band Morgue Poetry und die Post- und Synthpop-Punker New Days Delay im Berliner Schokoladen. Eine herrliche, noch verbliebene Location in der Mitte von Berlin, wo mittlerweile die neuen hippen Kunstgalerien mit den Restaurants, Bars und Spätis eine fast sureale Mischung bilden. Diese Gegensätze konnten auch die heutigen Acts vermitteln: Morgue Poetry ist das Soloprojekt des Wisborg Sängers Konstantin und spielt die zwar nicht immer leisen aber eher ruhigen Töne, während New Days Delay für lauten und eher dem Punk zugehörigen Krawall stehen.

Der Schokoladen hat eine sehr intime und wohnzimmerähniche Atmosphäre mit einer Kneipenmischung im hinteren Teil. Aufgrund der Lage darf nur bis 22 Uhr laut Live-Musik gespielt werden, daher beginnen die Konzerte auch immer sehr pünktlich. Die Gäste kommen in den direkten Kontakt mit den Bands und sind so unmittelbarer Teil der Show.

Morgue Poetry

Nach dem Debutalbum „In the Absence of Light“ im letzten November in dem Post-Punk / Gothicrocker Konstantin Michaely seine stille, sinnliche und morbide Seite eindrucksvoll zum Ausdruck bringt, durfte er die Songs nun erstmals live vorstellen. Daher war der Auftritt mit Morgue Poetry natürlich nicht nur für ihn besonders aufregend und freudig zugleich.

Mit zur Setlist gehörten auch drei Songs von Wisborg, mit der die beiden Musiker Konstantin und Nicolas schon etwas länger unterwegs sind. Natürlich wurden die Songs in Akustikversionen gespielt und passten so perfekt zum Auftritt. Nicolas unterstützt Konstantin auch als Live-Musiker bei Morgue Poetry.

Der Mitstreiter hatte beim Song “Love is Blind”, bei dem Konstantin gleichzeitig Piano spielt und singt eine kurze Pause. Der Schokoladen war zu diesem Zeitpunkt schon sehr voll und der Applaus bestätigte Morgue Poetry auf ihrem Weg und das trotz des heutigen Kontrastprogramms.

Die beiden Künstler verließen unter großem Beifall gegen 20.50 Uhr die Bühne und machten den Weg frei für den Hauptact des Abends.

Setlist:

  1. Lucifer
  2. Drunked & Wrecked
  3. Crucified
  4. Killing Spree
  5. Enlightenment
  6. Jehovah´s Witness
  7. Love is Blind
  8. Tonight
  9. Winter Falls
  10. Desire
  11. In the Haze of a Drunken Hour

Galerie – Morgue Poetry

New Days Delay

New Days Delay aus Bremen wurden schon 1999 gegründet. Inzwischen hat die Band zwei Alben veröffentlicht, wobei das letzte Album “Erst der Blitz und dann” leider schon 5 Jahre zurückliegt. New Days Delay spielten bereits auf großen Festivals wie zum Beispiel dem Wave Gotik Treffen.

Dass sie sich nicht auf ein Genre festlegen lassen, zeigten sie auch heute Abend. Die Mischung aus Punkstimme von Sängerin Insa Knapp und den im Unterschied zum Vorprogramm recht schnellen Songs brachten die Zuschauer schnell zum Mittanzen und Mitspringen. Teilweise setzte sogar bei den letzten Songs ein kurzes Pogen ein, was glücklicherweise nicht zu ausgiebig wurde.

Die Band stand unter ziemlichen Zeitdruck und versuchte so die umfangreiche Setlist in die knappe Stunde Auftrittszeit zu pressen. Das war nicht leicht und zum Ende bestand tatsächlich die Angst, dass gleich der Strom für die Bühne ausging. So konnten sie bis auf zwei Songs aber alle geplanten Titel inklusive der drei Zugaben spielen und begeisterten mit toller Bühnenperformance und genau zur Location passendem Sound das Publikum, dass dies auch eindeutig klatschend und jubelnd quittierte.

Setlist:

  1. Vermutlich Hysterisch
  2. Zeitschliff durch Cortexresektion
  3. Travellers
  4. Tiny Monsters & Furry Little Creatures
  5. Formschön
  6. Synchronize
  7. Carnival
  8. Glassmade Saviour
  9. Android
  10. Unordnung
  11. Bombe
  12. Jugendbewegungslosigkeit
  13. Stereokatastrophe

Galerie – New Days Delay

Weitere Informationen:

Morgue Poetry: https://www.facebook.com/morguepoetry/https://morguepoetry.bandcamp.com/

New Days Delay: https://www.facebook.com/new.days.delay/

Schokoladen: https://www.facebook.com/schokoladen.bln/