Konzertreview: Lord Of The Lost & Hell Boulevard in Zwickau, 22.3.2019
Für die Fortsetzung ihrer “Thornstar Tour” suchten sich Lord Of The Lost Städte aus, die sonst nicht bei ihnen, aber auch nicht bei anderen Bands auf dem Tourplan sind. Mit Zwickau landeten Band und Management einen wahren Volltreffer. Auch bei der Wahl der Supportband hätte die Auswahl kaum besser ausfallen können. Hell Boulevard passen perfekt zur Lord Of The Lost Tour.
Hell Boulevard
Nach Bandgründung im Jahre 2014 dauerte es zwei Jahre bis zur Veröffentlichung des ersten Hell Boulevard Albums. Ende letzten Jahres erschien dann mit “In Black We Trust” der Nachfolger von “Inferno”. Hell Boulevard produzierten ein erstklassiges Album – dieses verschaffte ihnen dann einen Platz als Supportband von Mono Inc. und Anfang 2019 absolvierten Hell Boulevard ihre erste Headlinertour. Auf der “Thornstar Tour” zusammen mit Lord Of The Lost wird sie die Reise auch zu einem Konzert in ihr Heimatland Schweiz führen.
Um 20 Uhr kamen Hell Boulevard dann nach einem Intro auf die Bühne und legten mit “As Above So Below” gleich richtig flott und rockig los. Die Location war gleich zu Beginn voll. Sänger Matteo war von der Kulisse sichtlich beeindruckt.
Ich hatte den Eindruck, dass bei den ersten Songs von Hell Boulevard der Sound nicht so richtig gut war, das besserte sich aber im Laufe des Konzerts. Hell Boulevard spielten einen guten Mix aus beiden Alben. Zusätzlich gab es eine Coverversion von Britney Spears.
Die Musiker legten eine tolle Performance hin – sie waren ständig auf der Bühne unterwegs – auch Gitarrist Von Marengo und Bassist Raul Sanchez blieben nicht starr an ihren Plätzen stehen. Man merkte ihnen an, dass sie Spaß hatten und das Konzerte spielen ihre große Leidenschaft ist.
Hell Boulevard wurden nach den Songs und am Konzertende stürmisch gefeiert – ein perfekter Support Act für diesen Abend.
Setlist Hell Boulevard
01. Intro
02. As Above So Below
03. Satan In Wonderland
04. A Lesson In Pain
05. Bitch Next Door
06. In Black We Trust
07. Hit Me Baby One More Time (Britney Cover)
08. Zero Fucks Given
09. Dead Valentine
10. Love Is Dead
11. Hangover From Hell
12. Outro
Lord Of The Lost
Lord Of The Lost sind wirklich ein Phänomen – wann schreiben sie eigentlich ihre Songs, wann drehen sie ihre zahlreichen coolen Videoclips, wann treffen sie ihre Familien? Vom Gefühl her sind Lord Of The Lost immer auf Tour – und in letzter Zeit sind viele ihrer Konzerte ausverkauft. Man kann sagen, es läuft bei den Jungs aus Hamburg.
Aber am heutigen Abend war der Star einmal nicht die Band, sondern jemand anderes. Der Star des Abends war nämlich diese coole Location – Alter Gasometer. Wow, sowas sieht man wirklich nicht alle Tage. Sänger Chris sagte, dass er mit seinen verschiedenen Bands bisher über 1000 Konzerte gespielt hat, und diese Location ganz weit vorn ist, mindestens in den Top 10.
Das etwa 100 Jahre alte, runde Gebäude wurde etwa um die Jahrtausendwende zum Veranstaltungsgelände umgebaut. Man hatte in jeder Ecke des Clubs einen sehr guten Blick zur Bühne, besonders von der ebenfalls runden Empore hatte man einen tollen Blick auf das Geschehen auf der Bühne.
Lord Of The Lost haben für den zweiten Teil ihrer Tour die Setlist verändert und einige neue, bzw. andere Songs ins Set aufgenommen. So begann der Auftritt in Zwickau mit dem Song “Loreley”, der Videoclip dazu wurde bei YouTube in weniger als zwei Monaten weit über eine Million Mal angeklickt, und hoffentlich auch bis zum Ende angesehen. Auch diesen Clip hat wieder Matteo von Hell Boulevard produziert, wie schon den einen oder anderen vorher. Auch der Song zum neuesten Videoclip, “Voodoo Doll”, schaffte es bei zweiten Teil der Tour in die Setlist.
Eines der Highlights der Show war definitiv die Piano Version von “Sooner Or Later” / “Credo”. Zuerst spielte Chris alleine, und sagte, dass er das eigentlich gar nicht kann, aber er müsse etwas überbrücken, damit sich die anderen kurz ausruhen können. Nach gut einer Minute kam dann Gared dazu und beide spielten eine Weile zusammen “Sooner Or Later” – bei “Credo” saß Gared dann alleine an den Tasten und Chris sang zusammen mit den Fans „We give our hearts to the Lord Of The Lost“.
Danach folgte eine tolle Rockversion des 80er Jahre Megahits “It’s A Sin” von den Pet Shop Boys. Beim Titel “Blood For Blood” sprangen Band und Fans wie verrückt um die Wette. Wow – echt coole Stimmung in Zwickau. Chris filmte sich dann mit dem Rücken zum Publikum stehend mit einem Smartphone – ein bissle was für Social Media gehört natürlich heutzutage dazu.
Bei “Die Tomorrow” schallte dann lautes Klatschen durch diese Megalocation. Chris sagte: „Wir sind zum ersten Mal hier, aber definitiv nicht zum letzten Mal“.
Dann gab es einen kurzen Werbeblock für die letzten 20 Tickets der 10 Jahre Lord Of The Lost Jubiläums Shows in Hamburg. Chris lud alle herzlich dazu ein – das werden mit Sicherheit ganz besondere Veranstaltungen.
Nun sollten alle ihre Mobiltelefone rausholen und Licht machen, Licht für Zwickau und einen tollen Konzertabend. Nach etwa 110 min endete mit “Lighthouse” ein unvergesslicher Abend. Die Band verabschiedete sich, während als Outro “L.O.T.L.” durch die Lautsprecher schallte.
Die Jungs sagten, dass sie in wenigen Minuten zu den Fans rauskommen, und noch Autogramm- und Fotowünsche erfüllt werden. Die Fans wurden dann tatsächlich noch ausgiebig bis kurz nach Mitternacht versorgt.
Setlist Lord Of The Lost
01. Loreley
02. Full Metal Whore
03. Morgana
04. Afterlife
05. Drag Me To Hell
06. Black Halo
07. In Our Hands
08. Voodoo Doll
09. Under The Sun
10. Seven Days Of Anavrin
11. Haythor
12. In Darkness, In Light
13. Prison
14. Six Feet Underground
15. Sooner Or Later / Credo
16. It’s A Sin
17. Blood For Blood
18. Doomsday Disco
19. Die Tomorrow
20. La Bomba
21. Lighthouse