Konzertbericht: Diorama in der Moritzbastei Leipzig 17.11.2018
Schon über 50 Mal lud die Moritzbastei Leipzig zur beliebten Veranstaltung ‚Schwarzes Leipzig tanzt‘ ein. Am letzten Samstag gab es dazu wieder tolle Livemusik und Gothic Empire war zum zweiten Mal in diesem Jahr mit dabei. Am ersten kalten Herbstwochenende waren die Fans froh, endlich im Club angekommen zu sein. Draußen in der Stadt herrschte, nicht nur der kalten Temperaturen wegen, schon Weihnachtsstimmung – der Weihnachtsmarkt wurde bereits aufgebaut und an fast jeder Ecke der Stadt war der Duft von Glühwein und Schmalzkuchen in der Luft.
Diorama
Die Band Diorama wurde 1996 von Torben Wendt gegründet. Ihre Musik ist vielseitig und abwechslungsreich – von Alternative über Electro Pop bis hin zu Klavierballaden. Das Debutalbum von Diorama heißt ‚Pale‘ und erschien 1999. Die Band wuchs bereits Anfang des Jahrtausends zu einem Quartett heran und ist auch heute noch live mit Drums, Keyboard und Gitarre unterwegs – das sorgt für einen tollen, dynamischen Livesound. Das aktuelle Album ‚Zero Soldier Army‘ erschien 2016 zum 20-jährigen Bandjubiläum von Diorama. Sie haben in ihrer Karriere mehr als 200 Konzerte in über 20 verschiedenen Ländern gespielt – einige Male waren sie zusammen mit der Band Diary Of Dreams auf Tour.
Die Moritzbastei, eine der beliebtesten Locations in Leipzig, war ausverkauft. Da der Support ausgefallen ist, kündigten Diorama schon im Vorfeld an, dass sie aus diesem Grund länger spielen werden, als eigentlich geplant – und sie hielten ihr Versprechen ein.
Das Konzert begann mit dem Instrumentalsong ‚Nebulus‘ vom aktuellen Album. Danach folgte mit ‚Beta‘ ein weiterer Song von ‚Zero Soldier Army‘.
Torben erzählte dann, dass sich die Band vor Konzerten öfter mal zusammensetzt, und überlegt, welche Songs, die man selten oder gar nicht live gespielt hat, mit in das Set genommen werden könnten. Diesmal erhielten sie bei der Auswahl Hilfe von Vasi Vallis von Frozen Plasma, der sagte, ‚The Convenient Of Being Absent‘ ist euer bester Song. Thorben widmete den Song vom Album ‚The Art of Creating Confusing Spirits‘ aus dem Jahre 2002 seinem vor kurzem verstorbenen Hund. Das war ein wirklich trauriger Moment an diesem Konzertabend. Es ging mit einem weiteren ruhigen Song weiter – ‚Summit‘ aus dem Jahr 2013. Es folgten später mit ‚Exit The Grey‘ und ‚Synthesize Me‘ wieder schnellere Stücke und man hatte das Gefühl, es finde schon die Aftershow Disco statt. Die Fans in der prall gefüllten Moritzbastei tanzten fast alle pausenlos, soweit dies der Platz zugelassen hat. Nach dem Song ‚Off’ vom aktuellen Album war dann das reguläre Set vorbei. Der Jubel des Publikums war unbeschreiblich. Die Stimmung am Vortag in Nürnberg soll schon toll gewesen sein, aber Leipzig war nochmal eine Liga besser – das grenzte schon fast an den Bereich ‚mehr geht nicht‘.
Nun war Zeit für die Zugaben. Es ging weiter mit ‚ZSA‘ vom aktuellen Album – zu diesem Song haben Diorama im Sommer 2016 einen Videoclip veröffentlicht. Und dann gab es natürlich auch noch die ganz großen Hits, die in keiner Disco fehlen. ‚Her Liquid Arms‘ und dann der Knaller ‚Ignite‘, bei dem das Leipziger Publikum nicht mehr zu halten war. Danach war aber dann endgültig Schluss – oder doch noch nicht? Der Jubel war grenzenlos und Torben fragte, ob ein weiterer Titel in die Abendplanung des Publikums passen würde? Ja natürlich passte das und als perfektes Finale sangen die Fans beim Titel ‚Advanced‘ zusammen mit Torben „carry me – anywhere and she’ll be waiting“. Nach etwa 2 Stunden und 20 Minuten ging eine wundervolle Konzertparty zu Ende, an die sich viele der Besucher noch lange erinnern werden.
Setlist
- Nebulus
- Beta
- Odyssey Into The Vacuum
- Polaroids/ Hydro Drugs
- Kein Mord
- Child Of Entertainment
- The Convenient Of Being Absent
- Summit
- Forgotten
- Hope
- Exit The Grey
- Last Minute
- Synthesize Me
- Off
- ZSA
- Her Liquid Arms
- Why?
- Defcon
- Ignite
- Advanced