HIM auf Abschiedstour, Hamburg 30.11.2017

HIM auf Abschiedstour, 30.11.2017 (c) Marko Jakob

HIM verabschieden sich von Hamburg. Und ich kann es gleich am Anfang erwähnen – es war ein grandioser Abschied. Die finnische Kult Band spielte auf ihrer Farewell-Tour 2 mal in der Hansestadt. Heute fand das Zusatzkonzert statt. Als Location wurde hierfür das wunderschöne “Docks” mitten in Hamburg ausgewählt, umgeben von Davidswache und Reeperbahn. Es ist eher einer der kleineren Clubs aufs der Tour, was natürlich für eine ganz besondere Atmosphäre sorgte. Keiner der Fans war wirklich richtig weit weg von der Band. Ein toller Blick auf die Bühne bot sich auch von der Empore. Von dort aus konnte man besonders gut das riesengroße “Heartagram” (Bandlogo der Band) aus Metall sehen, welches während des Konzertes in verschiedenen Farben leuchtete.

HIM betraten pünktlich um 21 Uhr die Bühne und legten mit “Buried Alive By Love” gleich mit einem Kracher los. Es ist schon eine merkwürdige Situation, wenn man die Hits seiner Kindheit und Jugend nun zum letzten Mal live erleben kann. Bei vielen drückte dieser Gedanke scheinbar etwas auf die Stimmung. Das Publikum aus dem kühlen Norden war relativ ruhig. Zumindest war die Band an diesem Abend bestens gelaunt. Als Ville seine Bandkollegen vorstellte, nannte er Bassisten Mige Amour liebevoll “Mister Wurstfinger” und Gitarristen Linde “Mister Roboterfinger”. Drummer Jukka wurde mit einem Lachen im Gesicht sogar der “Herr ohne Finger” bezeichnet. Und weiter ging es im Set.

Ein Hit folgte auf den nächsten, aber das war kaum anders zu erwarten. Die Band glänzte bei ihrer Abschiedstour auf ganzer Linie. Perfekter Sound, tolles Licht, messerscharfe Gitarre, fetter Bass und Ville’s Stimme hatte auch einen guten Tag erwischt. Und das Publikum wachte dann bei “Heartkiller” auch endlich so richtig auf. Es folgte eine tolle Version von “It’s All Tears”. Danach merkte Ville, dass sie vergessen hatten, einen Song zu spielen. Was nun? Kurze Beratung unter den Bandkollegen. Sollte man die Titel einfach tauschen oder etwas ganz anderes spielen. Man entschied sich zur Freude der Zuschauer für “Razorblade Kiss”. Danach folgte der Hit, der die Band nahezu weltweit berühmt gemacht hat: “Join Me (In Death)”. Nun war endlich auch das letzte kühle Nordlicht erwärmt und jeder im Docks sang mit. Vorm Song “Stigmata Diaboli” mache Ville etwas Stimmen-warm-up. Von nun an wurde praktisch alles mitgesungen. In “Joy And Sorrow”, “Right here in my Arms” und “The Funeral of Hearts” folgten. Da bei guten Konzerten die Zeit immer fast unbemerkt verfliegt, war “The Funeral Of Hearts” tatsächlich schon der letzte Song.

Nun kam das was kommen musste. Ville verabschiedete sich von Hamburg und von den Fans. Und er verabschiedete sich mit sehr, sehr tiefer Stimme mit den Worten “Wir waren His Infernal Majesty” (der frühere vollständige Name der Band) und auf Deutsch : “Danke schön, Hamburg!” Doch die Fans wollten mehr. Lautes, rhythmisches und immer schneller werdendes Klatschen. Viele stampften mit den Füßen auf den Boden. Es dauerte keine 2 Minuten und die Finnen waren zurück auf der Bühne. Als dann beim Billy Idol Cover “Rebel Yell” bei den Worten “more more more” alle Fäuste in der Halle in die Höhe gingen, huschte Sänger Ville mehrmals ein Lächeln übers Gesicht. Hamburg kann doch Stimmung machen, auch wenn es etwas gedauert hat. Zum Abschluss dann die wundervolle Ballade “When Love And Death Embrace”. Nun hatten einige der Fans Tränen in den Augen, denn das war´s. Zum letzten Mal HIM. Aber viele der Fans haben sich mit reichlich Tickets versorgt und werden die Band auf vielen Stationen der Konzerte in Europa mit begleiten.

Setlist HIM, 30.11.2017

  • Buried Alive By Love
  • Heartache Every Moment
  • Your Sweet Six Six Six
  • Kiss Of Dawn
  • The Sacrament
  • Tears On Tape
  • (Rip Out) The Wings Of A Butterfly
  • Gone With The Sin
  • Soul On Fire
  • Wicked Game
  • Killing Loneliness
  • Poison Girl
  • Bleed Well
  • Heartkiller
  • It’s All Tears
  • Razorblade Kiss
  • Join Me (In Death)
  • Stigmata Diaboli
  • In Joy And Sorrow
  • Right Here In My Arms
  • The Funeral Of Hearts
    ——————————-
  • Rebel Yell
  • When Love And Death Embrace

Running time 116 min

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