Electronic Body Music – Tanzbare Aggressivität
Electronic Body Music, kurz EBM, ist ein Musikstil, der in den frühen 1980er Jahren entstanden ist. Mit seinen repetitiven Sequenzerläufen, tanzbetonten Rhythmen und parolenähnlichen Shouts, die oft aggressiv und positiv zugleich sind, hat EBM einen einzigartigen Sound. EBM entstand durch eine zufallsbedingte Verschmelzung von britischer Industrial- und kontinentaleuropäischer Minimal-Electro-Musik und hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung von nachfolgenden Musikrichtungen wie New Beat, Techno und Goa-Trance.
In den späten 80er Jahren konnte EBM in vielen Ländern Fuß fassen und erlangte zeitweise sogar eine weitreichende Medienpräsenz. Doch in den frühen 90er Jahren kehrte der Stil zurück in den Untergrund und verebbte schließlich. Erst nach der Jahrtausendwende erlebte EBM in Teilen Europas, vor allem in Deutschland und Schweden, ein Revival.
Charakteristisch für EBM sind die dynamischen Tonfolgen, die mit einem Step-Sequenzer programmiert werden. Diese tiefen Melodieschleifen fügen sich nahtlos in den Rhythmus ein und machen den Stil äußerst tanzbar. Früher wurden Gitarrenverstärker und Effektgeräte genutzt, um den Klang zu modifizieren und zu intensivieren, während heutzutage digitale Frequenzmodulation verwendet wird, um die Basssequenzen zu erzeugen.
Hier sind zehn Bands, die den EBM-Stil auf ihre eigene Art und Weise interpretieren und dabei für eine kraftvolle und tanzbare Musik sorgen:
- Front Line Assembly
- Nitzer Ebb
- Vomito Negro
- KMFDM
- Leaether Strip
- Die Krupps
- Front 242
- Orange Sector
- Armageddon Dildos
- Dance or Die
EBM ist mehr als nur ein Musikstil – er ist eine Bewegung. Die aggressiv-positiven Shouts und die tanzbaren Rhythmen sind Ausdruck einer jugendlichen Energie, die nach Freiheit und Selbstbestimmung strebt. Mit seinen energiegeladenen Beats und einer unvergleichlichen Klangästhetik ist EBM eine Musik, die man live erlebt haben sollte.