Die Gothic-Szene: Eine düstere Subkultur

Die Gothic-Szene ist eine Subkultur, die Ende der 70er Jahre aus dem Punk entstanden ist und erstmals in den frühen 1980er Jahren wahrgenommen wurde. Namensgebend war die Musik, die von der damaligen Musikpresse als Gothic bezeichnet wurde. Doch was bedeutet Gothic eigentlich?

Ursprünglich war Gothic-Rock die Musik der Szene, und Goths waren die jungen Leute vor der Bühne, die sich mit Themen wie Tod und Vergänglichkeit beschäftigten und den düsteren Stil der Bands kopierten. Heute ist Gothic untrennbar mit der Faszination für morbide Themen verbunden, die man auch nach außen repräsentiert. Individualität, ein bisschen Rebellion und die Absicht, in Ruhe gelassen zu werden, stecken heute hinter den abschreckenden Gothic Outfits.

Gothic hat dabei nichts mit den Goten zu tun und nur am Rand mit gotischen Kathedralen. Vielmehr meint Gothic hier „düster“ und „schaurig“, vielleicht auch „traurig“ und „sehnsüchtig“. Das Wort bezeichnete zuerst die Musik, die genauso klang und sich von anderen damaligen Genres deutlich unterschied.

In den frühen 80er Jahren gelangte der Begriff „Goths“ immer weiter in Umlauf und wurde von Musikjournalisten und Künstlern gleichermaßen verwendet. Doch mit der Zeit geriet die Szene auch in die negativen Schlagzeilen, als man einige Morde mit der Szene in Verbindung brachte. Schnell vermutete man die Schuld in der Szene selbst, weil düstere Musik und Texte von Tod und Vergänglichkeit Einfluss auf die Menschen nehmen würden. Es erschienen zahlreiche Reportagen und Artikel, die entweder das Klischee bedienten oder die Vermutungen entschärften.

Mit Beginn des 21. Jahrhunderts entwickelte sich „Gothic“ auch immer weiter zum Modebegriff und einem beliebten Label für alle möglichen Produkte. Fashion-Produzenten kennzeichnen damit besonders dunkle, düstere und szenige Klamotten. Gothic entwickelte sich zum Marketingbegriff und ist deshalb unter Szenemitgliedern in Verruf geraten. So nennt man sich seit einigen Jahren auch wieder bewusst Grufi oder Waver, um sich nicht unter den kommerzialisierten Begriff „Gothic“ stellen zu müssen.

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